Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.,
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Medieninfo

Mit bloßer Entschuldigung ist kein Neubeginn möglich
Entlassung aller Priestertäter und Rücktritt ihrer Vorgesetzten gefordert

Auch an Ostern hört man in den katholischen Kirchen wiederum nur ein tiefes Bedauern über Missbrauchsfälle durch Priester. Die Kirchenoberen entschuldigen zudem sehr anhaltend ihr jahrzehntelanges Schweigen und Vertuschen. Sie versprechen einen Neuanfang, allerdings ohne personelle Konsequenzen für Priestertäter, die sich noch in Amt und Würden befinden und ohne Folgen für diejenigen, die sich mit schuldig gemacht haben, indem sie die Taten vertuschten und die Vertrauensmissbraucher weiterhin im kirchlichem Dienst beließen.

Die Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V. fordert rückhaltlose Aufklärung aller Fälle, in denen Priester in Verdacht geraten sind, unabhängig davon, ob die Taten verjährt sind und die Einleitung von sofortigen Konsequenzen für Priestertäter und deren Vorgesetzte. Priester, die gegenüber Schutzbefohlenen Gewalt ausgeübt oder sie sogar sexuell missbraucht haben, müssen umgehend aus dem Priesteramt entlassen werden, ganz egal, wie lange die Taten zurückliegen. Vorgesetzte, auch Bischöfe, die davon gewusst haben, und den erneuten Einsatz dieser Priester in Pfarreien nicht verhindert haben, müssen von ihren Ämtern umgehend zurücktreten. Tun sie es nicht, hat der Papst die Entlassung anzuordnen. Darüber hinaus muss den Opfern uneingeschränkte Hilfe zuteil werden. Entschuldigungen allein helfen nichts. Den Opfern stehen Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüche zu.

Wenn die Bischöfin der evangelischen Kirche, Frau Margot Käßmann, wegen einer Alkoholfahrt die Größe zeigt, von sich aus zurückzutreten, dann erwartet die Initiative gegen Gewalt …e.V. von den katholischen Bischöfen, die Priestertäter weiterhin im Amt ließen, erst recht einen Rücktritt.

Sollten diese Maßnahmen nicht eingeleitet werden, läuft die katholische Kirche Gefahr,  auch noch den Rest an Glaubwürdigkeit zu verspielen. Das Resultat: Es werden sich in der Folge immer mehr Christen von der Kirche abwenden, was dann alleine die Kirchenoberen zu verantworten haben.

Ostern 2010

Johannes Heibel

Vorsitzender