Professor Blanz, Uni Jena Dr. Anita Heiliger, München Kriminaldirektor Klös, Polizei Berlin
Dr. Sibylle Plogstedt, Bonn Ulrike M. Dierkes, Melina e.V., Stuttgart

Dr. Anita Heiliger

Deutsches Jugendinstitut e.V. München,
Abteilung Geschlechterforschung und Frauenpolitik

heiliger@dji.de

Referenz

"Herrn Heibel habe ich anläßlich des Projektes "Betroffene in der Auseinandersetzung mit pädosexuellen Straftätern im Maßregelvollzug" kennengelernt. In der Planungsphase dieses Projektes fragte er mich an, ob ich interessiert sei, mich als Wissenschaftlerin hieran zu beteiligen. Dies sagte ich zu, da es für mich in der Tat von großem Interesse war, mit Sexualstraftätern ins Gespräch zu kommen und sie mit dem Leid und den Folgen von sexueller Gewalt Betroffener zu konfrontieren.

Da ich zu dem Zeitpunkt die Studie: "Sexuelle Gewalt, Männliche Sozialisation und potentielle Täterschaft" abgeschlossen hatte und an einer weiteren Studie zu Täterstrategien bei sexuellen Missbrauch arbeitete, bot das Vorhaben von Herrn Heibel eine gute Gelegenheit, Thesen zu überprüfen oder neue zu gewinnen.

Die Idee von Herrn Heibel fand ich hervorragend und innovativ, um u.a. auch den Maßregelvollzug auf deutliche Defizite in der Einschätzung und im Umgang mit Sexualstraftätern hinzuweisen und um Betroffenen die Chance zu eröffnen, ihre Forderungen direkt an Täter heranzutragen und damit ein Stück zur Verarbeitung ihrer Gewalterfahrungen zu gewinnen.

Das Engagement von Herrn Heibel für von sexueller Gewalt Betroffene, für die Förderung des Bewußtseins von Öffentlichkeit und Institutionen zu dem Problemkomplex und nicht zuletzt für die Entwicklung präventiver Maßnahmen beeindruckt mich sehr. Ich weiß aus meiner Arbeit, wie wichtig solchen Initiative sind, um notwendige Veränderungen im gesellschaftlichen Denken und im Handeln von Justiz, Strafvollzug, Polizei und Psychologie zu bewirken. Zugleich weiß ich aus eigenen Erfahrungen mit Engagement in Initiativen, wie kräftezehrend dieser Einsatz ist, da er – und das spezifisch beim Thema sexuelle Gewalt – schier unendlich notwendig ist und das Problem nicht mehr aus dem Bewußtsein verschwindet.

Trotz der ehrenamtlich organisierten Arbeit hat Herr Heibel nach meinem Eindruck eine hohe Professionalität im Umgang mit dem Problem der sexuellen Gewalt entwickelt und scheint mir außerordentlich erfolgreich in seiner Arbeit.

Um diesen Erfolg zu halten oder sogar noch zu steigern, halte ich es im Interesse der Opfer, einer Verbesserung der Intervention und im Interesse zukünftiger Prävention sexueller Gewalt für notwendig, diese Arbeit finanziell abzusichern."

Dr. Anita Heiliger,
August 2002