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Wiederverwendung von verurteilten Priestern

Bistum Regensburg in der Kritik

Der bereits wegen Kindesmissbrauchs vorbestrafte katholische Pfarrer in Riekofen im Landkreis Regensburg ist nach neuen Vorwürfen verhaftet worden. Jetzt steht das Bistum Regensburg in der Kritik, weil es den den 39-Jährigen als Seelsorger eingesetzt habe, obwohl er als Kinderschänder vorbestraft war.

Seit drei Jahren ist der Priester Ortspfarrer der Gemeinde Riekofen im Landkreis Regensburg. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 39-Jährigen jetzt, sich jahrelang an einem Ministranten sexuell vergangen zu haben. Für den neuen Fall habe es Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, sagte ein Sprecher der Nürnberger Justiz. "Durch intensive Nachforschungen konnte der bestehende Anfangsverdacht konkretisiert und erhärtet werden." Weil der Pfarrer Riekofen verlassen hatte, beantragte die Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Nähere Angaben, so der Justizsprecher, könne man noch nicht machen, der Erfolg der weiteren Ermittlungen sei sonst gefährdet.

Bistum setzt Vorbestraften erneut ein

Die Diözese Regensburg hat den katholischen Pfarrer mit sofortiger Wirkung suspendiert. In einer Erklärung der bischöflichen Pressestelle heißt es: "Wir sind schockiert. Trotz gegenteiliger früherer Erklärungen scheint etwas vorgefallen zu sein, das jetzt zur Verhaftung des Geistlichen geführt habe." Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass die Diözese den vorbestraften Priester erneut in einer Gemeinde einsetzt. Das Bistum Regensburg hatte daraufhin erklärt, der Mann sei nach einer Psychotherapie geheilt. Dies habe auch ein psychiatrisches Gutachten ergeben.

Bewährungsstrafe im Jahr 2000

Bereits vor acht Jahren hatte der Mann als Kaplan in Viechtach im Landkreis Regen mindestens einen Buben missbraucht. Später wurde er deshalb zu einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Die Ermittler werfen dem Mann jetzt vor, sich zwischen 2003 und 2006 immer wieder an seinem neuen Dienstsitz in Riekofen an einem Jungen vergangen zu haben. Seit drei Jahren ist der Priester dort offiziell Ortspfarrer, vorher war er bereits Vertreter in Riekofen.
Gemäß einer Leitlinie der Deutschen Bischofskonferenz zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger dürfen Täter, nachdem sie ihre Strafe verbüßt haben, eigentlich keine Aufgaben mehr bekommen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Das Bistum Regensburg hatte daraufhin erklärt, ein Gutachten bestätige dem Geistlichen keine pädophile Fixierung. Der Fall in Viechtach sei ein Einzelfall gewesen.

Quelle: www.br-online.de