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Foto: Johannes Heibel |
Die
Eröffnung der Fluch-Ausstellung |
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Auszug
aus der Eröffnungsrede "Meine Damen und Herren, ein 'Fluch' ist eine Verwünschung, die im magischen Denken alter Völker als ein Vorgang gesehen wird, der - wenn er einmal in Gang gesetzt ist - Eigenleben gewinnt und in seiner zerstörerischen Gewalt nicht aufzuhalten ist, nicht einmal durch den, der den Fluch zuerst ausgestoßen hat. Er verliert seine Kraft erst, wenn der Zauber durch ein erlösendes Ereignis aufgehoben und aufgelöst wird. Am Beispiel
des sexuellen Missbrauchs von Kindern können wir auch in unserer
angeblich aufgeklärten Zeit gut nachvollziehen, wie ein Fluch, wenn
er in die Welt gesetzt ist, Eigenleben gewinnt und fortwirkt, bis das
mit dem Fluch belegte Opfer Erlösung findet. Wir ALLE sind aufgerufen, der Gewalt und dem sexuellen Missbrauch von Kindern, der Schwächsten unserer Gesellschaft mit aller Kraft entgegenzutreten und dort, wo es dazu gekommen ist, an dem erlösenden Ereignis mitzuwirken, das den Fluch aufhebt und seine bannende Macht zerbricht. Dieses erlösende Ereignis kann die Schäden, die bereits eingetreten sind, nicht rückgängig machen, aber es kann zu ihrer Heilung beitragen und es kann verhindern, dass weitere Verletzungen entstehen. Häufig wird die Aufhebung des Fluchs darin bestehen, dass das Tatgeschehen aufgeklärt und die Verantwortung des Täters, wenn er sich nicht selbst zu ihr bekennt, festgestellt und damit zugleich offenbar gemacht wird, dass eben nicht das Opfer für die Tat verantwortlich oder mitverantwortlich zu machen ist, die Verantwortung für das Geschehene vielmehr dem aufzubürden ist, der sie nach dem Recht und der Ordnung der Dinge zu tragen hat, also eben dem Täter. Er hat den Makel zu tragen, der aus seiner Schuld herrührt, nicht das kindliche Opfer von Gewalt und Missbrauch. Durch diese Feststellung der Verantwortung wird - im Besonderen in den Augen des gequälten Opfers - die durch die Tat zerstörte Ordnung der Dinge wiederhergestellt und dem Fluch seine Kraft genommen." |
Foto: Hans-Günther Blischke, Coburg |
Johannes Heibel erklärt den Vorgang der Herstellung der Plastik "Der Fluch" auf dem Foto von links: Johannes Heibel, Dr. Friedrich Eichfelder, Landgerichtspräsident und Norbert Tessmer, 3. Bürgermeister von Coburg |
Fotos: Johannes Heibel |
Auszüge
aus dem Grußwort des (...) "Wann immer Gewalt an Kindern oder Jugendlichen ausgeübt wurde oder wird, welche Form es auch immer war oder ist, geht das Erleben von Gewalt einher mit körperlichen Verletzungen und Gefühlen von Angst, Wut, Hass, Verzweiflung, Erstarren, Demütigung, Verachtung bis dahin, dass Opfer womöglich selbst zu Tätern werden. In der Tat ein Teufelskreislauf. Zurück bleiben zerbrochene Seelen, das ist ein Fluch. So ist es wichtig, dass dieses Thema nicht tabuisiert wird, nicht unter den Teppich gekehrt wird. (...) So danke ich der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.. Sie will mit dieser Ausstellung insbesondere auf die Folgen von sexualisierter Gewalt aufmerksam machen und bringt das Thema mit Kunst an die Öffentlichkeit. Unser aller Ziel muss sein, die Zahl der Taten zu minimieren. Unversehrt heranzuwachsen ist ein Menschenrecht." |
Verleih der Ausstellung über die Initiative gegen Gewalt: Tel. 0 26 23 / 68 39