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Dokumentation - Fotos von Ausstellungen

Fotos: Johannes Heibel

Eröffnung unserer Ausstellung
im Landgericht Mainz
20. November 2006



Ein Zitat aus der Eröffnungsansprache des Landgerichtspräsidenten, Herrn Willi Kestel:

"...Menschen als Opfer sexueller Gewalt und im Focus Kinder und Jugendliche. Kinder und Jugendliche, die als schwächste Glieder unserer Gesellschaft in besonderem Maße des Schutzes und der Fürsorge bedürfen, zugleich aber der sich ihnen offenebarenden Gewalt am wenigsten entgegenzusetzen haben. Sie leiden als Opfer sexueller Gewalt meist ein Leben lang unter den Folgen des ihnen zugefügten Leids. Dieses zum Thema zu machen, ist der besondere Verdienst der Ausstellung, die wir heute eröffnen.

Die Opfer stehen im Zentrum der Betrachtung, und dies ist angesichts der eindrucksvollen Bilder und der Plastik "Der Fluch" auf sehr bedrückende Weise gelungen. Die Ausstellung bei Gericht zu zeigen heißt, dort über Opfer zu sprechen, wo ansonsten in Strafprozessen über die Täter, deren Tat und Schuld zu urteilen ist. Natürlich spielt das Opfer hierbei eine ganz zentrale Rolle, ist wesentlicher Teil des der Wahrheitsfindung dienenden Verfahrens; aber der Täter mit all seinen im Rechtsstaat selbstverständlich zu beachtenden Rechten, steht im Mittelpunkt der Gerichtsverhandlung, auf ihn ist der staatliche Strafanspruch gerichtet. ...

Die Ausstellung setzt hier einen wichtigen Kontrapunkt und regt an, ja zwingt dazu, den Blick auch und gerade auf das Opfer und seine Nöte zu richten, hier nachzuempfinden, was Menschen und vor allem ganz junge Menschen durchlitten haben. ..."


Auf dem oberen Foto: Willi Kestel am Rednerpult



Im Anschluss an die Rede von Herrn Kestel, sprach noch die Staatssekretärin vom Justizministerium in Mainz, Frau Beate Reich, ein Grußwort:

"... Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist ein Thema – das brauche ich Ihnen hier nicht zu sagen – in dem sich unsere Gesellschaft noch viel stärker engagieren muss als bisher. Natürlich geschieht schon Einiges: bei der Polizei, den Staatsanwaltschaften und Gerichten und – besonders wichtig – auf der ehrenamtlichen Basis.

Ein Tabu-Thema ist es trotzdem noch vielfach: Familien, die betroffen sind und dies auch wissen, scheuen den Weg des Anzeigens aus Scham und der Sorge, die Familie insgesamt bloßzustellen. Kinder und Jugendliche Opfer senden Signale, die häufig von ihrer Umgebung aus Unkenntnis nicht richtig gedeutet werden. Und die Schwelle zu dem, was für Kinder und Jugendliche schon sexuelle Belästigung und Gewalt sein kann, ein sich Nähern, vom Kind nicht gewollt, wird häufig übersehen.

Deshalb ist es enorm wichtig, noch mehr Aufklärung zu leisten, die Menschen aber auch auf eine andere Weise zu sensibilisieren. Der Weg, dies auf einer emotionalen Ebene zu erreichen, beispielsweise über eine Kunstausstellung, halte ich für einen sehr guten. Über Kunstwerke und deren Aussagekraft werden wir anders und nachhaltiger berührt, als über einen nüchternen Vortrag. ..." (Zitat)

 

Foto links: Beate Reich und Willi Kestel

Verleih der Ausstellung über die Initiative gegen Gewalt: Tel. 0 26 23 / 68 39